Region
Wenn das Wetter nicht allzu schlecht ist und zu Beginn der Regenzeit den Staub des Atorac nicht in die Höhe wirbelt, dann ist es sogar vom Hochplateau der Hauptstadt der Allianz zu sehen: das Ende der Welt.
Als eine titanische Mauer, ein eherner Wall, eine Wand, die sich so weit in den Himmel erhebt, daß mit dem Auge kein Ende zu erkennen ist - so stellt es sich dem vor Ehrfurcht erstarrenden Betrachter dar. Das von den Priestern des Jhoran unerbittlich abgeschirmte Atorac hält jegliche Abenteurer und Gelehrten fern und so ist über das Weltenende nur wenig bekannt. Das Fernrohr offenbart jedoch, daß die Oberfläche des Weltenendes nicht glatt ist, sondern Vertiefungen und Spalte aufweist, aus ihm herausragende Körper, manche matt schimmernd, andere in der Sonne gleißend. Schwache, nur selten zu sehende Lichter tanzen des Nachts vor (oder auf?) der Wand, vollführen Kreisbewegungen oder folgen geraden Bahnen, ziehen gemächlich vor der gigantischen Fläche vorbei oder huschen in einer Geschwindigkeit über sie, daß man ihnen kaum mit dem Blick zu folgen vermag und schnell ihre Spur verliert. Nur wenige haben ihn aus der Nähe gesehen und vermochten noch Gelehrten davon zu berichten, werden sie doch von den Priestern des Jhoran und des Hostinos schnell in Klöster zu ihrer geistigen Genesung geführt und bleiben den Rest ihres Lebens in der fürsorglichen Obhut dieser ehrwürdigen Glaubensgemeinschaften.
Auf ihren Erzählungen stützen sich auch ein Großteil der hier gemachten Aussagen über den äußersten Osten Chrestonims. Ein beunruhigendes, leichtes Vibrieren sei hier und dort zu spüren, komme man dem Ende der Welt nahe. Reißende Winde wechselten sich mit Augenblicken vollkommener Stille ab, ein Heulen und Kreischen dringe mancherorts aus der schier endlosen Wand, die nach Ansicht der Gelehrten das Himmelsgewölbe trägt. Rätselhaft ist und bleibt das Ende der Welt.