Kelida

ÜBERSICHT



Prinzip: Mra-Aggar
auch genannt: Kreative, die Meisterin, die Herrin der Wege, die Erschaffende, die Hüterin der Künste, die Händlerin
Domänen: Kreativität, Ideenvielfalt, Einfallsreichtum, Handwerk, Fingerfertigkeit, Kunsthandwerk, Handel, Geschäft, Verkauf, Profit, Geld, Verträge, Reisen, die Ferne, Botschaften (Briefe)
Symbole: das Kelidon
Farbe/Element: Grau, Eis
Opfergabe: Gold, selbstgefertigte, kunstvolle Gegenstände (Statuen, Bilder, Stickereien, Tücher, Möbel)



DETAILS


Die Göttin Kelida vereint vieles von dem, was man als Gesellschaft bezeichnet, auf sich. Als Herrin der Handwerker gehört eine einflussreiche und kopfstarke Gruppe zu ihrer Machtsphäre, doch nicht nur die Herstellung von Waren, auch ihr Verkauf und Transport steht unter dem Schutz Kelidas.

Um es auf die Spitze zu treiben: Sie repräsentiert die Macht des Geldes. Kelida erfüllt den Handwerker, oft aber auch den Künstler mit Fleiß, Geschick und Kreativität, haucht ihm Ehrgeiz ein, den Willen, etwas Großes zu schaffen. Der Akt des Erschaffens mit eigener Hände Arbeit, das Ertüfteln von Maschinen und Konstruktionen, die Entwicklung neuer Ideen oder gar ganzer Technologien geschieht auf ihr Gebot hin.

Kelidas Ruf ist mächtig und sie gilt nicht als milde Göttin, stellt sie doch Ansprüche an den, der ihrem Ruf folgen will und straft jene, die sich gegen ihre Gebote vergehen, mit Trägheit, Einfallslosigkeit oder gar Ruin.

Der Austausch von Waren, der Handel mit ihnen, das Gold und Geld, Handelsfahrten und Verträge - all das liegt in ihrer Hand und ist von ihrem Willen abhängig. Profit entsteht nur da, wo sie es will, Konkurrenz ist eine ihrer Waffen, um Preis und Qualität zu korrigieren, wer zu schwach ist, muss aufgeben. Nein, milde ist die Göttin nicht.



DIE PRIESTERSCHAFT


Die Machtfülle der Göttin und die Bedeutung ihrer Gnade lässt die Priesterschaft der Kelida zu den einflussreichsten Gruppierungen der Städte werden, und sie tut viel, um diese Stellung zu bewahren.

Der Kelidakult besitzt viel Geld und Wissen. Mit dem Geld stützt die Priesterschaft oft massiv die örtlichen Handwerker und sorgt dafür, dass diese in ewiger Dankbarkeit mit dem Kult verbunden sind, im Gegenzug erwarten die Tempel der Kelida jedoch Gehorsam, wenn der Kult sie ruft. Und dies macht aus den Tempeln der Kelida nicht nur wahrhafte Banken, deren „Filialen“ über ganz Mradoshan hinweg in engem Kontakt zueinander stehen, sondern auch zu einer erheblichen Wirtschaftsmacht. Nicht selten kommt es vor, dass der Kelidatempel dafür sorgt, dass bestimmte Händler oder Handwerker, die nicht dem Kult in Treue ergeben sind, keine oder nur überteuerte Ware finden. Doch was noch schlimmer wiegt: Kelida verwehrt den Reisenden ihren Schutz.

Die Priesterschaft der Kelida hat auch außerhalb der Städte eine wichtige, ja überlebenswichtige Funktion. Die Priester begleiten Gruppen von Reisenden und Handelszüge, um die Gruppen vor Dämonen und Geistern zu schützen. Gerade die einsamen Dschungelpfade oder die Strecken, die weit entfernte Orte miteinander verbinden, sind verseucht von den Kreaturen der Unterwelt und einsame Wanderer werden nicht selten in den Wahnsinn gestürzt oder vom ewigen, brennenden Hunger der Dämonen innerlich verzehrt. Die Kelidapriester stellen sich jenen Bedrohungen entgegen und schützen die, die sie begleiten mit der Macht ihrer Göttin. Wem dieser Schutz versagt bleibt, dem bleibt nichts weiter übrig, als in der Sicherheit der Städte zurückzubleiben, wenn er nicht riskieren will, zu einem Besessenen zu werden.

Innerhalb der Städte sind die Priester für die Handwerker unentbehrlich, denn die Priesterschaft vereint Geheimnisse und Wissen um alle handwerklichen Techniken und Möglichkeiten auf sich und teilt dieses Wissen bisweilen gegen Treue und Spenden mit den Gläubigen. Auch Engpässe bei Waren und Finanzen vermag der Tempel zu überwinden, dies wiederum im Austausch gegen Wissen und Geheimnisse, so dass sich der Kreislauf wieder schließt. Dem Zorn des Kultes zu entkommen ist hingegen ein Ding der Unmöglichkeit, denn kaum ein Ort, wo nicht ein Kelidapriester weilt, gehört die Priesterschaft der Kelida doch zu den größten Organisationen nicht nur in geistlichen Kreisen, sondern auch in weltlichen und ihre Beziehungen sind unerreicht.

Noch eine Eigenschaft der Priesterschaft lässt den Kult der Kelida zu einer mächtigen Organisation werden: die Priester treten stets völlig verhüllt auf - man weiß nie, mit wem man gerade spricht, nur grob sind sie anhand ihres Ranges und unverdeckbarer äußerlicher Merkmale (die Größe der Chirà, eine Sragon-Schnauze, der Kleinwuchs eines Unuim) zu unterscheiden. Viele der Priester sind in ihrem Alltag unscheinbare Handwerker, nicht zu erkennen unter dem Volk, und doch gehören sie dem Tempel an und dienen in ihm. So hat der Kelidakult Zugang zu zahllosen Informationen über das Handwerk und den Handel einer Stadt und somit die Kontrolle über vieles, was in der Stadt vor sich geht.

Vielerorts übernimmt der Kult auch die Beglaubigung von Verträgen und Abschlüssen, fast immer jedoch obliegt es dem Kult, bei Verhandlungen, die eine neutrale Kontrolle erfordern, einen Kelidapriester hinzuzuziehen, gleichsam als Notar oder Schiedsrichter in Streitfragen. Zudem werden in den Tempeln Besitztümer jener versteigert, die starben, ohne ein Testament zu hinterlassen. Der Kelidakult übernimmt dabei vom Yoromkult, der die Bestattung organisiert und das Recht hat, die Kosten für die Bestattung vom Besitz abzuzweigen, den Rest des Eigentums und verteilt das Brauchbare an die Tempel der neukultischen Gemeinschaft, während der Rest in den Mauern der Tempel versteigert wird.

Da Kelidapriester oft auf Wanderschaft sind, erhalten alle eine grundlegende Kampfausbildung. Diese steht natürlich deutlich im Schatten anderer Kulte wie Endrakha oder gar Delvan, aber es reicht, um sich gegen Strauchdiebe und wilde Tiere leidlich zur Wehr zu setzen. So tragen Kelidapriester meist eine Waffe bei sich, nicht selten gar eine Asnivala, recht gerne aber auch Wurfwaffen



ORNAT UND GEBOTE


Wie bereits erwähnt sind die Priester der Kelida völlig verhüllt. Dies hat neben dem bereits beschriebenen Effekt der Anonymisierung seine Bewandnis darin, dass die Ornate vor Geistern und Dämonen Schutz bieten müssen und der unbedeckte Körper schlechter gegen die Geistwesen zu verteidigen ist.

Die Farbe des Kultes ist das reine Grau, das einen eher dunklen Farbton besitzt. Das Ornat der Priester ist stabil und von außerordentlich guter Qualität. Meist sind es stabile Hosen aus grauem Leder, nicht selten verstärkt oder mit Nieten versehen. Selten (vor allem in den Städten) sind es auch einmal Röcke oder Kleider, die getragen werden, kombiniert mit jackenartigen Oberteilen, die stets lange Ärmel haben. Fast immer liegt um die Schultern ein Schurz, wie das Oberteil eines Mantels, jedoch nur bis knapp über die Schultern reichend. Während die Schulterpartie stets frei von Verzierungen ist, ist die darunterliegende Kleidung immer verziert, je nach Stand innerhalb des Kultes mehr oder weniger prachtvoll. Silber ist dabei die einzige erlaubte Farbe, nur Hohepriestern ist die Einbindung von Gold erlaubt. Sets wird eine Kapuze getragen oder aber eine Haube, die nicht selten so verstärkt ist, dass man sie schon als Helm bezeichnen kann. Handschuhe sind ebenso Pflicht für Priester auf Reisen, in den städtischen Tempeln werden sie selten angelegt, lässt sich darin doch nur schlecht einem Handwerk nachkommen.

Allen Kelidapriestern gemein ist jedoch das Tragen von Masken. Diese bestehen bei Novizen und Priestern nur aus mattem Metall, bei höheren Priestern jedoch sind sie verspiegelt oder schillern gar in mehreren Farben. Während die Masken der Novizen noch Schlitze für Augen und Mund haben, haben die Masken der niederen Priester und höheren Geweihten keine erkennbaren Öffnungen mehr, sind somit völlig eben und auch ohne angedeuteten Nasen oder Augenhöhlungen (bei Menschen und vielen Chirà) bzw. nur stilisierte Ausformungen (für Chirà mit ausgeprägter Schnauze oder Sragon), so dass sich das Gegenüber in ihnen spiegeln kann. Wie die Priester ihre Umgebung so hervorragend wahrnehmen können trotz der Masken, bleibt wohl ihr Geheimnis, ebenso wie ihre Stimmen klar und ohne dumpfen Nachhall zu ihrem Gegenüber dringen. Als Ganzes sorgt das Ornat dafür, dass keine Stelle des Körpers frei, sondern alles bedeckt ist.

Auf Reisen tragen Kelidapriester eine Reihe von kultischen Gegenständen bei sich. Oft sind dies Armschienen, deren Funktion sich dem einfachen Reisenden nicht sofort erschließen.

Gebote sind im Kelidatempel nicht bekannt, von dem Gebot, seine Identität so weit wie möglich geheimzuhalten, abgesehen. Die Geheimhaltung der Identität ist übrigens kein offizielles Gesetz, sondern ein üblicher Ritus. Es gibt in allen Städten auch viele gut bekannte Kelidapriester, die sich innerhalb und außerhalb der Tempel allen ohne Maske zeigen. Niemals jedoch werden alle Priester eines Tempels bekannt sein.

In der Tempelgemeinschaft selbst herrscht was das Ablegen der Masken voreinander angeht eine strenge Hirarchie. Novizen ist es nicht gestattet die Masken abzunehmen un sich untereinander zu offenbaren, wenngleich Priester schon wissen werden, wer ein Noviziat im Tempel macht. Doch jeder Tempel der Kelida besitzt einen Bereich für Priester und einen für höher Geweihte. Den Bereich der Priester dürfen alle Priester und auch die höher Geweihten beteten. Hier ist es Priestern gestattet und auch gemeinhin üblich die Masken abzunehmen um sich so geegnseitig zu erkennen und ein privateres Tempelleben zu ermöglichen. Höher Geweihte legen ihre Maskierung nur voreinander und niemals vor gewöhnlichen Priestern oder gar Novizen, und auch nur in dem für sie vorgesehehen Bereich. Ausnahmen bilden unter der Preisterschaft natürlich jene, die sich ohnehin öffentlich zeigen.



ORDEN UND GLAUBENSSTRÖMUNGEN


Der Orden der Kelida ist nicht in Untergruppen unterteilt, natürlich gibt es eine Hierarchie, aber es ist nicht so, dass ein Priester einer anderen Gruppierung angehört als der andere. Dafür ist das Netzwerk, das die Kelidatempel unter sich aufgebaut haben, zu wichtig. Wie alle Götter des neukultischen Pantheons auch, hat Kelida sieben Kinder.

Diesen sind stets Schreine oder Seitenkapellen in den Tempeln geweiht und erfahren auch reichlich Zuwendung durch die Gläubigen. Bei aller Verehrung für die Töchter Kelidas achtet die Priesterschaft jedoch, dass Kelida selbst nie bei den Gebeten in den Hintergrund tritt, Kelida ist und bleibt die Meisterin.

Kindra - Kindra ist der Fleiß, die Geduld und die Hartnäckigkeit, aber auch die Begeisterung, die aufgebracht werden muss, um Dinge zu schaffen, die vor Kelidas strengem Blick bestand haben sollen. Ohne Kindra gibt es kein Ergebnis, jeder Beginn wäre sinnlos, da er zu keinem sinnvollen Ende führen würde.
Kandira - Kandira ist die Schutzpatronin der Handwerker, kaum ein Schmied, Schreiner oder Korbflechter, der nicht Kandiras Namen lobt und in seinem Herzen verehrt, ist sie es doch, die die Kraft ihrer Mutter in die Hände der Gläubigen pflanzt.
Kalada - Die strahlende Kalada ist die Göttin des Reichtums und des Goldes, sie ist die, die das Füllhorn des Wohlstands über den Fleißigen ausschüttet.
Kelsa - Der Handel hat als Schutzpatronin Kelsa, nicht selten ziert ein Siegel, mit dem ein Vertrag beschlossen wird, ihr Name. Kaum ein Handelsunternehmen, das sich leisten kann, nicht ihren Namen zu verehren.
Kamano - Kamano beschützt die Reisenden auf ihrem Weg, ob Abenteurer, Händler oder Söldner, jeder, der viel reist, trägt ein Amulett der Kamano bei sich.
Kansu - Die Fingerfertigkeit und Geschick kommt über Kansu zu denen, die diese Eigenschaften benötigen, vor schwierigen Basteleien, komplizierten Vorgängen, die Fingerspitzengefühl brauchen, wird ihr Name angerufen, auf dass sie für eine ruhige Hand sorge.
Kemkama - Kemkama ist die geheimnisvollste aller Töchter Kelidas, und außerhalb der Tempel wird gar gerätselt, wofür sie steht. Manche sagen, sie vermag Gegenstände mit göttlichem Odem zu erfüllen, auf dass sie Wunder wirken, sie sei die Botin, die Kelidas Macht in besondere Artefakte gieße.



TEMPEL DER KELIDA


Die Tempel der Kelida sind sehr unterschiedlich zueinander - jeder ist für sich ein Kunstwerk, nichts ist schlampig oder nachlässig, alles von bester Qualität und vollendeter Handwerkskunst, geschmückt und verziert von den fähigsten Handwerkern der jeweiligen Gemeinschaft. Innen sind sie stets opulent ausgeschmückt, voll von Geschenken und kostbaren Unikaten, seien es nun simple Kerzen, aufwändige Wandteppiche oder kostbarer Schmuck.

Vielerorts zeigt sich handwerkliche Kunst und vielfältigkeit. Ein sorgsam verlegter Holzboden hier, ein sauber gefugter Steinboden dort. In jedem Kelidatempel gibt es Werkstätten, in denen die Priesterschaft lernt und übt, denn das Meistern mindestens eines Handwerks ist Pflicht unter den Geweihten der Meisterin.



WICHTIGE TEMPEL UND HEILIGE STÄTTEN


Herausragend unter den Tempeln der Kelida sind natürlich jene in der Allianzhauptstadt, vieles von ihnen Neubauten und stets von einer Extravaganz, die kaum auf einen sakralen Bau mehr schließen lässt, werden doch neue Technologien und architektonische Strömungen schnell in die Gestaltung der Gebäude integriert.

So wurde der Haupttempel der Kelida erst vor wenigen Jahren fertiggestellt. Er thront als mehrere ineinander verschlungene Türme, die von einer Gruppe Kuppelgebäuden umgeben ist, auf einem Hügel unweit des Zentrums der Allianzhauptstadt. In ihr residiert mit Eru Anavo Akkrijian die oberste Dienerin Kelidas, hier läuft das gewaltige Netzwerk des Kultes in einem Knotenpunkt zusammen. Eru kann gemeinhin als eine der mächtigsten und einflussreichsten Personen der Welt gelten, auch wenn man hin und wieder von Rivalitäten mit bestimmten Tempelvorstehern hört. Aber auch hier gilt: Konkurrenz belebt das Geschäft.

Der Kelidakult kennt keine heiligen Stätten - ihre Gläubigen (Handwerker, Händler, Kunsthandwerker) gehören auch nicht zum typischen Kreis jener, die eine Pilgerfahrt unternehmen. Andererseits kann man jeden Marktplatz als der Kelida heilige Stätte bezeichnen…



ALS SPIELRCHARAKTER


Um einen Diener der Kelida zu spielen ist es voraussetzung, dass er ein Handwerk meisterlich ausübt oder zumindets auf dem Weg ist ein Meister seines Faches zu werden. Sicher können auch ungelernte Charaktere dem Kelidaorden beitreten, doch das sollten Sie sich dann im Spiel am besten erspielen. Grundsätzlich kann man als Diener Kelidas anfangen, es ist allerdings ratsam als Novize anzufangen, wenn man die Welt selbst noch nicht genug kennt. Langjährigeren Spielern wird es unter Umständen getstattet direkt als Priester zu beginnen. Wichtig für die Erstellung eines Kelida-Novizen/Priesters ist es, dass man dem Charakter neben seinem eigentlichen Namen noch einen Tempelnamen gibt. Für diesen Tempelnamen gibt es keine Beschränkung, gerne wird aber auf einen einzigen Namen der mit „K“ beginnt zurückgegriffen. Novizen ist es nicht gestattet zu verraten, dass sie hinter einem bestimmten Namen stecken, anders verhät sich das bei Priestern, die in ihren speziellen Bereichen ohnehin ihre Masken ablegen dürfen oder öffentlich unter den Bewohnern einer Stadt agieren.