Unuim

UNUIM (ca. 21.000)



Es gibt nicht viele Unuim in Chrestonim. Die Unuim fallen durch ihre geringe Körpergröße von kaum 14 Checlats (1,40 m) auf, manche von ihnen messen gar nur wenig mehr als einen Vat [=Meter]. Ihre Heimat ist ein gewaltiger Bergrücken, der sich aus dem Dschungel erhebt, viele von ihnen haben sich aber auch in der Hauptstadt der Allianz niedergelassen.
Die Unuim fliegen mit ihren komplizierten Luftschiffen über den Himmel der Dschungelwelt und treiben Handel mit nahezu allen Völkern. Die Unuim verehren den chiranischen Gott der Lüfte, Sanikas, ganz besonders. Unuim fallen (neben ihrer oft stattlichen Nase und ihrer Leidenschaft für Tätowierungen) durch ihren Geschäftssinn und durch ihre unübertroffene Sammlerleidenschaft auf. Manche klauben alles zusammen, was ihnen interessant erscheint. So sind ihre Schiffe vollgestopft mit allerlei Merkwürdigem und manche von ihnen ziehen mit großen Holzgestellen auf dem Rücken umher, auf denen sie ihr ganzes Hab und Gut befestigt haben und von Ort zu Ort ziehen, um alles Lebensnotwendige einzutauschen.

Typische männliche Vornamen: Blak, Komp, Kut, Miok, Omok, Rago, Wak, Wakat
Typische weibliche Vornamen: Goiba, Maiga, Nogma, Owa, Ulta, Wenta, Yasa

"Ich glaube, mir ging es so wie vielen Chirà, Sragon und Menschen unserer Welt. Sie fielen uns einfach nicht auf. Wir sahen sie, sprachen mit ihnen, stießen mit Ihnen in den Tavernen an und kauften ihnen ihre Waren ab, ohne sie wirklich zu beachten. Das ist vielleicht die größte Gabe, die die Unuim von den Göttern erhalten haben: ihre unauffällige Anwesenheit. Sie lenken die Aufmerksam nicht auf sich, wilde Tiere hasten an ihnen vorbei um sich auf die größeren Gefährten zu stürzen, man nimmt sie nicht wahr und doch weiß man, daß sie existieren. So konnten sie den Lauf der Jahrhunderte überstehen, ohne von der Geschichte Wunden geschlagen zu bekommen. Doch im Laufe der Zeit, die ich mit den Völkern der Unuim verbrachte, lernte ich, daß die Unuim das wahrscheinlich wunderbarste Volk dieser Welt sind. Mögen mir die Götter und die erhabenen Priester verzeihen, aber das Leben der Unuim hat mich im Innersten so tief berührt, daß mir die hochmütige Geschäftigkeit der Menschen und Chirà als schal und leer erscheinen."
— aus einem Brief von Evana Bayò Ecian, chiranische Einsiedlerin in Ravunua, 201 d.A.

Die Unuim sind das kleinste aller Völker Chrestonims - und dies im doppelten Sinne. Nicht nur körperlich untertreffen sie alle anderen Rassen an Größe, sondern auch an Anzahl: nur etwas über 20.000 Unuim leben verstreut in den Städten der Chirà und der Menschen. Und zählt man jene Unuim hinzu, die den Völkern der Sanikani und den Kindern von Unua angehören, so überschreiten sie vielleicht einmal knapp die 30.000.
Die Unuim selbst scheinen aber nicht den geringsten Wert auf Bedeutung oder Macht in der Welt Chrestonim zu streben. Ja, ihre Unauffälligkeit hat ihnen die beneidenswerte Position eingebracht, sich frei zwischen allen Fronten und Gruppierungen bewegen zu können. Sie legen sich ungern für eine bestimmte Seite oder gar eine Nation fest und standen so auch noch nie in der Schußlinie von Kriegshaufen oder Inquisition. So sind Unuim in allen Städten und Ländern Chrestonims gern gesehen, als unkomplizierte, freundliche Gesellen mit vielen Talenten.
Tatsächlich haben die Unuim, solange die Erinnerung in Wort und Schrift der Völker zurückreicht, sämtliche Klippen der Geschichte sicher umschifft. Kein Haß und keine Mißgunst, kein Zerfall in unterschiedlichste Gruppen und Klüngel trugen sie je in ihrem Herzen, wie es die Menschen mit Inbrunst tun und keine Spaltung in Kasten, Arm und Reich, Sklaven und Herren und keine Intrigen und Machtkämpfe, wie sie unter den Chirà herrschen, haben die Unuim je heimgesucht. Man mag ihnen zugute halten, daß sie ein so kleines Volk sind, daß sie nicht die Probleme haben, die so vielköpfige und hochkomplexe Gemeinschaften wie die der Chirà prägen.
Die wenigsten wissen jedoch über sie und ihre Kultur Bescheid - und in der Tat ist es schwer, Näheres über sie herauszubekommen, trotz der den Unuim gerne unterstellten Redseligkeit.
So sind auch die hier vorgestellten Eigenschaften der Unuim lediglich kurze Schlaglichter auf ihre Kultur - vieles davon mag unzutreffend oder nur eine Halbwahrheit sein, fest steht jedoch, das dieser Abriß in hohem Maße unvollständig ist...



AUßERLICHES


Unuim werden nicht allzu groß. Bei der Geburt erscheinen sie wie ein Menschenkind und in den ersten Lebensjahren findet auch ein rasantes Wachstum statt, doch kaum haben sie eine Größe zwischen 100 und 140 Clat erreicht, hören sie einfach auf zu wachsen, ja man sagt, sie werden mit zunehmendem Alter sogar wieder kleiner. Doch sind die Proportionen im Vergleich zu einem Menschen leicht verschoben:
nicht nur der Kopf erscheint in Anbetracht des Körper etwas größer, sondern auch die Füße und vor allem die Hände sind in ihrer Größe denen von Menschen recht ähnlich.
Ihre körperlichen Eigenschaften unterscheiden sich ebenfalls nicht sehr von den Menschen. (Mit denen sie übrigens problemlos Kinder zeugen können, die etwas kleiner als ein normaler Mensch sind, sich
sonst jedoch in nichts von ihnen unterscheiden.) Sie scheinen jedoch geschickter zu sein als die meisten Menschen, haben sie doch einen guten Tastsinn und außerordentliches Fingerspitzengefühl bei diffizilen Bastelarbeiten. Auch wird ihre Sehkraft als generell besser beschrieben als das der Menschen, wohingegen ihr Gehör schlechter sein soll. Solcherlei Vergleiche treffen aber natürlich nur auf den Durchschnitt zu, auf beiden Seiten gibt es natürlich Ausnahmen. Auffällig oft kommen Rottöne bei der Haarfarbe vor, das von Feuer- oder Kupferrot bis in ein dunkles Rotbraun spielen kann.
Was das Altern und das zu erreichende Lebensalter angeht, so sind die Unuim mit den Menschen vergleichbar.



VÖLKER DER UNUIM


Nicht wenige zeigen sich überrascht, erfahren sie, daß die Unuim selbst unter sich drei Völkerschaften unterscheiden. Doch darf man nicht glauben, es seien streng gezogene Grenzen zwischen ihnen und es herrsche Mißtrauen oder gar Feindseligkeit zwischen den Völkern. Nein, kein Volk betrachtet sich als besser oder "ursprünglicher" und kein Unuim verhält sich einem der anderen Völker gegenüber anders als er auch mit seinem eigenen Volk umginge. Kein Unuim schadet einem anderen oder verachtet ihn, hat er sich keines wirklich schlimmen Verbrechens schuldig gemacht. So herrscht zwischen den Völkern der Unuim also stille Einigkeit und einträchtige Freundschaft