Vamuvela

Von unbekanntem Autor

Die Vamuvela ist etwas so groß, wie ein große Libelle. Sie legt ihre Eier auf den Blättern vieler Baumarten Chrestonims ab. Aus den Eiern schlüpft eine Made, die die Blätter anbohrt und sich vom Pflanzensaft ernährt. Nach etwas einer Woche hat sie die Größe eines kleinen menschlichen Fingergliedes. Das Anbohren der Blätter schadet dem Baum nicht weiter und insofern sind die Vamuvela recht verbreitet.

Das Ausscheidungsprodukt der Made ist ein farbloser klebriger und süß schmeckender Saft. Wenn sie die richtige Größe haben kann man die Raupe durch leichtes Streicheln dazu bewegen ihren gesamten Darminhalt abzuspritzen. Auf den Märkten kann man lebenden Vamuvela-Maden kaufen und sich so eine frische Portion nach Hause holen oder aber gesammelten Ausscheidungen, Choney genannt , in einem Töpfenchen kaufen.

Auf den Dörfern in vamuvelareichen Gegenden ist es ein einträglicher Nebenverdienst der Kinder und Alten sich mit dem Melken der Vamuvela-Maden ein gutes Geld nebenbei zu verdienen. Eine gute Hausfrau hat immer ein paar Maden auf einem Pflanzenkübel sitzen. Madenmelken ist eine Kunst, die meist den Frauen vorbehalten bleibt. Allerdings muß man beim Melken der Maden darauf achten sie keinesfalls zu verletzen, ihre Körpersäft sind furchtbar bitter und alles was damit in Berührung kommt ist ungenießbar. Es soll allerdings auch einige Sragonstämme geben die daraus einen heiligen Trank herstellen.

Ein Made kann man etwas 4 Wochen melken, dann verpuppt sie sich und wird nach weiteren 3 Wochen zur Prävamuvela. Wenn sie ungestört sind sammeln sich die Maden eines Baumes bevor sie sich verpuppen. Dann beginnen alle einen dünnen Faden abzusondern mit dem sie gemeinsam einen Großkokon spinnen. In diesem Kokon vollzieht sich die Umwandlung zur Prävamuvela.

Die Prävamuvelas können sich nicht selber ernähren sondern müssen von den Vamuvelas gefüttert werden. Dazu saugen die Vamuvelas, die ihre Leidenschaft für den Pflanzensaft zeitlebens nicht abgelegt haben weiterhin Pflanzensaft. Sie scheiden ihn wieder aus um ihn dann mit Blütenstaub vermischen zu kleinen Paketen zu formen die von einer hauchdünnen Schutzhülle umgeben sind und die sich die Tiere unter den Bauch kleben um sie so zu dem Großkokon zu transportieren.

Wer so einen Kokon entdeckt, kann die abgelegten Vamuakapseln entnehmen. Sie enthalten einen fruchtigen, aromatischenr Stoff, das Vamua, der aber weniger Süß als Choney schmeckt. Die Entnahme der Kapseln erfordert aber einiges an Geschick. Zum einen darf man nicht zu viele entnehmen sonst verhundern die Prävamuvelas, zum andern haben die Vamuvelas zum Anstechen der Blätter eine Saugrüssel den sie auch ohne Zögern jedem vermeintlichen Angreifers auf den Großkokon in die Haut bohren. Dabei sondern sie dann ihre Körpersekrete ab, die bei den Vamuvelas nicht nur bitter sondern auch in gewissem Maße giftig sind.

(von Detlef aka Orbasan)